Archiv der Kategorie: Theorie kritischer Sozialer Arbeit

Neuerscheinung „Zukunftswerkstatt Soziale Arbeit“

Beschreibung entnommen von www.einmischen.com:
„Der Band enthält die wichtigsten Eindrücke, Vorträge und Ergebnisse der Tagung im Juni 2011 (aufstehen, widersprechen, einmischen) und darüber hinaus noch weitere Beiträge und Informationen, die in die Zukunft weisen:
Was wird und was soll aus der Sozialen Arbeit werden? Kerntext ist ein virtuelles Gespräch zu diesen Fragen (Cyber-Café) zwischen den WorkshopleiterInnen und den VeranstalterInnen der Tagung im Juni 2011.
Das Buch ist als eine Art „Mutmacher-Handbuch“ gemeint für alle kritischen SozialarbeiterInnen, die nicht mehr schweigen und dulden wollen. Es gibt dort Denkanstöße, viele Ideen für Aktionen und Projekte aber auch Analysen und Erklärungen. Es enthält außerdem eine DVD mit den Filmen, die im Kontakt der Tagung entstanden sind.“
z.B. bestellbar hier (12€)
http://www.amazon.de/Zukunftswerkstatt-Soziale-Arbeit-Beate-K%C3%B6hn/dp/3935607512

Text zu Theorie kritischer Sozialer Arbeit: „Beginning at the Beginning: An Exploration of Critical Social Work“

Ein Text zum freien Download (auf Englisch), beschreibt kurz und knapp die theoretische Basis „Kritischer Sozialer Arbeit“ und eignet sich als Einführung. Natürlich handelt es sich um eine Perspektive auf kritische Soziale Arbeit – die kritische Soziale Arbeit gibt es nicht.
Er findet sich hier: http://www.uwindsor.ca/criticalsocialwork/beginning-at-the-beginning-an-exploration-of-critical-social-work#top

Auszüge:
„Critical social workers are therefore committed to understanding, critiquing and transforming the profession of social work and the unjust nature of society.“
„As you work with the complexities of critical social work practice remember that it is not an ‘either/ or’ situation: a practitioner is not a ‘mainstream social worker’ or ‘a critical social worker’. We can work in ‘mainstream’ contexts with a critical social work perspective. There are multiple possibilities for promoting social justice, exploiting critical possibilities, and politicizing practice in every work context.
As you study critical social work you may find that your own perspective on life and practice differs from the critical perspective we have explored here. If this is the case, remember that engaging in processes of deconstructing and reconstructing one’s own perspective, whatever that may be, is part of being an effective social work practitioner.“

Rassismuskritische Bildungs- und Soziale Arbeit – Fachtag München 23.03.2012

Rassismuskritische
Bildungs- und
Soziale Arbeit
Fachtag am
23. März 2012

Rassismuskritische Bildungs- und Soziale Arbeit
Auf dieser Fachtagung wollen wir Rassismus nicht vorrangig als individuelles Phänomen untersuchen, sondern als Strukturprinzip gesellschaftlicher Wirklichkeit. Es soll thematisiert werden, wie rassistische Strukturen und Prozesse auf generelle Muster der Unterscheidung von Menschen verweisen, die in verschiedenen Ebenen gesellschaftlicher Wirklichkeit – etwa Gesetzen, Institutionen, alltagsweltlichen Vorstellungen und Interaktionen – angelegt sind und alle Beteiligten in unterschiedlicher Weise beeinflussen. Dabei werden Sozial- und erziehungswissenschaftliche Debatten zum Thema Ungleichheit und migrationsgesellschaftliche Differenz durch eine rassismuskritische Perspektive ergänzt und zum Teil kritisch hinterfragt.
Die Vorträge von Prof. Dr. Maisha Eggers und Prof. Dr. Claus Melter widmen sich dabei vor allem der Frage, welchen Beitrag eine diskriminierungs- und rassismuskritische Sozial- und Bildungsarbeit zu mehr sozialer Gerechtigkeit im Sinne von Chancengerechtigkeit, Partizipation, gerechterem Zugang zu Ressourcen und sozialer Anerkennung leisten kann. Farah Melter ergänzt das Programm mit Lesungen von Episoden aus dem Alltag.
Programm
9.00 – 9.30 Uhr Begrüßung und Moderation
Sarah Bergh
9.30 – 10.40 Uhr
Prof. Dr. Maureen Maisha Eggers,
„Diversität als neues Möglichkeitsfeld für die
Thematisierung von Gleichheit und Differenz in der
pädagogischen Arbeit”
Diskussion
11.10 – 12.15 Uhr
Prof. Dr. Claus Melter
„Barriere- und Diskriminierungskritische Soziale Arbeit und Bildung.
Handlungsansätze im nationalisierenden, ethnisierenden und rassialisierenden Kapitalismus”
Diskussion
12.30 – 13.30 Uhr Mittagspause

In den beiden Workshops am Nachmittag besteht die Möglichkeit, sich an Hand von Beispielen aus Schulbüchern und Fallbeispielen aus dem Alltag mit den Auswirkungen rassistischer Diskriminierung näher zu beschäftigen

13.30 – 15.30 Uhr Workshop I:
„Rassistische Diskriminierung: Auswirkungen dieser Erfahrungen und Implikationen für die Pädagogische Praxis”
Dipl. Psychologin Astride Velho
Rassistische Diskriminierung tritt in der Bundesrepublik in seiner Alltäglichkeit in vielfältigen, nicht immer leicht zu erkennenden, Formen auf. Anhand von filmischen Beispielen und einer Fallarbeit aus der beruflichen Praxis werden wir uns in diesem Workshop mit den sozialen Verwundbarkeiten (Vulnerabilitäten) von Kindern und Eltern im Kontext von Rassismuserfahrungen beschäftigen, wie auch mit Schutzfaktoren, Widerstandspotentialen und Bewältigungsmöglichkeiten. Ein besonderes Augenmerk richten wir dabei auf Ressourcen, die von den Sozialberufen gefördert und zugänglich gemacht bzw. verweigert werden können.
13.30 – 15.30 Uhr Workshop II:
„Afrika ist kein Dorf: Kolonialrevisionistische Perspektiven in der Darstellung von Afrika und Schwarzen Menschen in bayerischen Schulbüchern“
Dipl. Angl. Modupe Laja und Jamie Schearer, M.A.
Welches Afrikabild lehrt die Schule? Unsere Wahrnehmung und unsere Bilder über Afrika sind weitgehend medial geprägt. Das Wissen über Afrika wird oft sehr einseitig bzw. unreflektiert vermittelt, Kategorisierungen als „normal“ und „konventionell“ dargestellt. Im Workshop werden wir anhand von Beispielen prüfen, welche Kontinuitäten kolonialrassistischer Sichtweisen in bayrischen Schulbüchern vorzufinden sind. Dabei werden wir der Frage nachgehen, inwieweit Vorurteile und ein negativ geprägtes Menschenbild in der Ordnung zwischenmenschlicher Beziehungen eine relevante Rolle spielen, und welche Auswirkungen dies im schulischen Kontext speziell für Schülerinnen und Schüler aus der Schwarzen Diaspora hat.

Über uns – Selbstverständnis (vorläufige Entwurfsfassung)


Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit – München

 

Wer wir sind

Der Arbeitskreis „Kritische Soziale Arbeit“ (Ak KriSo) ist ein Zusammenschluss von in der Sozialen Arbeit tätigen Einzelpersonen im Großraum München.

Jede Person die Interesse hat kann sich gerne an einzelnen Veranstaltungen, temporär und natürlich auch langfristig am AK beteiligen.

Auch uns „eint weder Ideologie noch ein Konsens in Theorie, sondern das Bemühen um Formulierung und Realisierung von Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit.“[1]

 

Ausgangslage

Wir stellen fest:

  • Soziale Probleme und Ihre – oft auch gesellschaftlichen – Ursachen, die Praxis Sozialer Arbeit (inkl. der Methoden), die „Aufträge“ an die Soziale Arbeit (Stichwort: „Monomandat von oben“ vs. „doppeltes Mandat“ vs. “Tripelmandat“) und die Ziele Sozialer Arbeit mit den davon verbundenen Werten  werden nicht ausreichend kritisch reflektiert.
  • Soziale Probleme werden mit der Durchsetzung neoliberaler Ideen zunehmend individualisiert[2]“.
  • Bestimmte Bevölkerungsgruppen werden ausgegrenzt und stigmatisiert – mitunter auch von Seiten der Sozialen Arbeit.

 

In Anbetracht dessen hat sich im März 2011 der „AK KriSo – München“ gegründet.

 

Unsere Ziele

  • Eine kritische Auseinandersetzung mit der bestehenden (Sozialarbeits-)Praxis sowie den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit. Dies beinhaltet u.a. Diskussionen zu Macht(strukturen), zu Ausgrenzung & Diskriminierung[3], zu (strukturellen) Ungerechtigkeiten und zur Legitimität bestimmter Praxen – sowohl im Allgemeinen wie auch am konkreten Einzelfall.
  • Bewusstseinsbildung bei in der Sozialen Arbeit tätigen Personen, PolitikerInnen und der MitgliederInnen unserer Stadtgesellschaft
  • Veränderungsprozesse initiieren/Perspektiven entwickeln/Alternativen aufzeigen/

 

 

Unsere Umsetzungsstrategien (Auswahl)

Kritische Reflexion (Themenabende/ggfls. Fachtage/ggfls. Publikationen)

Positionierung zu (sozial-)politischen Entwicklungen, Entscheidungen und Ereignissen innerhalb der Sozialen Arbeit und der Politik des Sozialen

Kampagnen (z.B. Lobbying/Öffentlichkeitsarbeit)

Ggfls. Recherche

Ggfls. Forschung

Ggfls. Vernetzung (z.B. Bündnis „München Sozial“, AKS-DT)



[1] Übernommen von http://www.kritischesozialearbeit.de/

[2] vgl. z.B. Mäder 2006, S.207.

[3] Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Diskriminierungsformen wie z.B. ageism, sexism, racism, antiziganism, ableism, classicism.