Fachaustausch Soziale Arbeit:
Fachkräftemangel in der Region München – Gemeinsam anpacken! Wo kommen zukünftige Sozialarbeiter*innen her?!
Qualität der Lehre erhalten & Strategien gemeinsam entwickeln
Zu diesem Thema veranstaltete der AKS München zusammen mit verdi und der GEW am 09.07.2020 zunächst eine Online-Veranstaltung und am 06.10.2020 eine Anschluss-Präsenz-Veranstaltung.
Diskutiert wurde mit Personal- und Betriebsratsgremien, Ausbildungsvertretungen, MAVen, Geschäftsführungen und Personalverantwortlichen der öffentlichen wie freien Träger und Vertreter*innen der staatlichen, katholischen und einer privaten Hochschule.
Ablauf:
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Input zur Kritik an der Privatisierung der Bildung: Rodolfo Bohnenberger / Bremer Bündnis Soziale Arbeit
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Workshops mit der Leitfrage mögliche Wege aus dem Fachkräftemangel
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WS 1: Ansprüche eines freien Trägers zur Qualität der Ausbildung in Zeiten des Fachkräftemangels – Dr. Anna Laux / Kinderschutz München
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WS 2: Arbeitsbedingungen von Dual Studierenden – Johannes Jonic / Betriebsratsmitglied Condrobs e.V.
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WS 3: Duales Studium als qualitätsvolle Ausbildung. Für und wider an einem Beispiel – Prof. Dr. Basilios Mylonas / Professor an einer Dualen Hochschule und AKS München
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Podiumsdiskussion mit den Workshopleiter*innen
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken wurden verschiedene Arten von Studien- und Hochschulformen diskutiert, so zum Beispiel das Modell der privaten Hochschulen, sowie der Dualen und online Studiengänge der Sozialen Arbeit. In diesem Rahmen wurden als wichtige Themen vor allem Qualitätsstandards und Einheitlichkeit der verschiedenen Angebote deutlich. Zudem wurde die (mögliche) Rolle der Freien und Öffentlichen Träger bei Strategien gegen den Fachkräftemangel aus verschieden Sichtweisen der Betroffenen geschildert.
Der AKS München führte diese Veranstaltung durch, um seine Fundamentalkritik am Dualen Studium und insbesondere an der Privatisierung des Studiums zu artikulieren. Diese Kritik stützte sich auf den Vortrag von Rodolfo Bohnenberger. Nach seiner Meinung setzen die Privatisierung der Bildung und auch die Dualen Studiengänge die Grundzüge des humboldtschen Bildungssystems außer Kraft. Dabei sieht sich AKS aber nicht in der Rolle, diese Entwicklung zu moderieren oder zu begleiten, sondern vielmehr darin, kritische Überlegungen dazu in die Diskussion einzubringen.
Die kleineren, freien Träger äußerten vor diesem Hintergrund Befürchtungen um die Qualität der Sozialen Arbeit. Die Arbeitnehmer*innenvertretungen fokussierten sich in der anschließenden Diskussion auf die Themen Qualität der Anleitungen (Sozialpädagog*innen oder berufsfremde Professionen bis hin zu Erzieher*innen), den nicht geklärten Status der Studierenden und die Bezahlungen der dual Studierenden in den Praxisstellen.
Die Abschlussdiskussion drehte sich vorwiegend um Aspekte der Umsetzung verschiedener Arten von Studiengängen und die Beteiligung der Träger dabei, auf Basis des Vortrags von Rodolfo Bohnenberger. Nicht zur Sprache gekommen sind Kritikpunkte und Fragen der Sinnhaftigkeit Dualer Studiengänge. Hierbei wäre eine tiefgehende Auseinandersetzung über die Qualität und die Bedeutung von Studium in Vergleich zur Ausbildung in Dualen Studiengängen vor allem von Trägern und Hochschulen wünschenswert.
Der AKS München wird auch weiterhin die Entwicklung kritisch verfolgen.