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Antwort auf die Anfrage des AKS – Recht auf Guthabenkonten – Stadtsparkasse München

Hintergrund der Anfrage war die Feststellung, dass Flüchtlingen und auch anderen Personen in München immer wieder die Einrichtung eines Guthabenkontos bei Banken verwehrt wird. Dies betrifft auch die Stadtsparkasse München. Selbst bei der zeitaufwändigen Begleitung der KlientInnen sind nicht selten Diskussionen zu führen, die je nach Beharrlichkeit zu Erfolg führten oder eben nicht. Dies, obwohl Konten offensichtlich eingerichtet werden müssten (vgl. Anfrage).

Link zur Anfrage (pdf): AKS Sparkasse An frage
Link zur Antwort (pdf): AKS Sparkasse Antwort-1

Die Antwort der Stadtsparkasse an den AK Kritische Soziale Arbeit ist eigentlich klar und deutlich:
„Eine Abgrenzung zwischen Gesellschaftsschichten erfolgt ausdrücklich nicht.“ „Die Stadtsparkasse München stellt jeder Bürgerin und jedem Bürger in ihrem Geschäftsgebiet auf Antrag einmal ein Girokonto für Jedermann auf Basis der freiwilligen Selbstverständniserklärung der im Zentralen Kreditausschuss organisierten Verbände zur Verfügung.“

Bei Beschwerden ist zuständig:

Deutscher Sparkassen- und Giroverband
Schlichtungsstelle
Charlottenstraße 47
10117 Berlin
Ausnahmen zum bestehenden Recht auf ein Guthabenkonto (vgl. Fußnoten in der Anfrage und Antwortschreiben): Flüchtlinge mit Fiktionsbescheinigung, Personen denen bereits einmal ein Konto bei der Stadtsparkasse gekündigt worden ist.

Eine an die Postbank gerichtete Anfrage ist noch in der Zentrale in Bonn in Bearbeitung.

Ortswechsel der AKS-Treffen

Mit wachsender TeilnehmerInnenzahl wird die Kommunikation aufgrund der Lautstärke im Eine Welt Haus schwierig. Darum haben wir beschlossen folgenden neuen Ort auszuprobieren:
Internationales Beratungszentrum, Goethestraße 53, 1. Stock, Küche. ca. 8 Gehminuten vom Hauptbahnhof. Nach Planung und Diskussion gehen wir zum gemütlichen Beisammensein ins „Mariandl“ nebenan.

Nächstes Treffen ist am Donnerstag den 23.02.2012 um 19 Uhr.

Links mit Infos zu aktuellen Entwicklungen (Jugendhilfe/ASD) / Rechtsextremismus in München

Info über das 1. Aktiven-Treffen in Berlin am 22.01.2012:
http://sozialearbeit.einmischen.info/

Info über die Mahnwache in Hamburg und Arbeitsbedingungen des ASD:
https://sozialearbeit.verdi.de/themen/allgemeiner_sozial_dienst_kommunaler_sozialdienst

Zu Rechtsextremismus:
http://www.taz.de/Rechtsextremisten-in-Bayern/!86177/
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/neonazi-demo-in-muenchen-rechtsradikale-spielen-paulchen-panther-1.1264213
und natürlich grundsätzlich http://www.aida-archiv.de/

Hungerstreik beendet – Kommentar (aktualisiert)

vgl. http://www.b-umf.de/index.php?/bundeslaender/bayern.html
sowie die Pressemitteilung vom Bundesfachverband -UMF: http://www.b-umf.de/images/pm_bayernkaserne_2012.pdf und JOG http://bayern.jogspace.net/2012/01/17/update-hungerstreik-in-der-bayern-kaserne/.

Grundsätzlich sollte nicht vergessen werden, dass die bayerische Systematik der Lagerunterbringung so angelegt ist, dass Sie die „Bereitschaft zur Rückkehr“ fördert (vgl. Verordnung zur Durchführung des Asylverfahrensgesetzes, des Asylbewerberleistungsgesetzes und des Aufnahmegesetzes §7 Abs. 5 http://by.juris.de/by/gesamt/AsylDV_BY.htm)

Hat die „Innere Mission“ die legitimen Proteste gedeckelt und eingeschränkt?

Mitglieder des Ausländerbeirats wurde der Zugang zur Bayernkaserne u.a. von der Inneren Mission verweigert vgl. auch http://africa-live.de/index.php?option=com_content&task=view&id=4391&Itemid=11 und http://www.sueddeutsche.de/J5O38f/424707/Auslaenderbeiraete-bleiben-draussen.html

Der Evangelische Presseverband publizierte: „Innere Mission: Protest ist Kontraproduktiv“: http://www.epv.de/node/9663.
Die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der unterschiedlichen Behörden beim Thema „Bayernkasernestraße“ sind komplex, allerdings können auch die Träger Sozialer Arbeit nicht aus der Verantwortung genommen werden, wie es auch der b-umf in ihrer heutigen Pressemitteilung formuliert:
„Die Leitung der Inneren Mission verheizt ihre Mitarbeiter in der aufreibenden und angespannten Erstaufnahmeeinrichtung in der Bayernkaserne. Unter den dort herrschenden Verhältnissen ist eine fachlich adäquate Arbeit völlig unmöglich. Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Inneren Mission in der Bayernkaserne ihr Möglichstes tun, um die Jugendlichen zu unterstützen. Es ist jedoch offensichtlich, dass die gegebenen Mittel völlig unzureichend sind, um dem Betreuungsauftrag gerecht zu werden und dass die Konzeption des Betreuungsauftrags nicht funktionieren kann. Dass die Leitung der Inneren Mission sich auf dieses Konzept eingelassen hat, disqualifiziert sie als Anwalt der Jugendlichen aufzutreten. Vielmehr wird offenkundig, dass hinter der Debatte um die Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge vor allem wirtschaftliche Interessen stehen. Es ist grotesk, dass Pfr. Andreas Herden von der Inneren Mission in der SZ vom 16.1.2012 seine Loyalität zur Regierung von Oberbayern erklärt, weil die Innere Mission von der Regierung von Oberbayern finanziert wird.“ (Link siehe oben).

Ein ähnliches (beschwichtigendes und Proteste-diskreditierendes) Verhalten war auch schon von anderen Münchner Wohlfahrtsverbänden festzustellen, z.B als bestimmte Flüchtlingsunterkünfte in denen die jeweiligen Wohlfahrtverbände Beratungsstellen hatten in scharfer öffentlicher Kritik standen.

Zur Legitimität der Proteste vgl. z.b. http://www.aks-muenchen.de/?p=414

In diesem Zusammenhang ein Verweis auf ein noch heute relevantes Fachbuch: Cloward, Richard; Fox Piven, Frances: Notes toward a Radical Social Work, in: Bailey, Roy; Brake, Mike (Hrsg.): Radical Social Work, erweiterte amerikanische Ausgabe von 1976 (Erstausgabe 1975) (wohl eher als „kritische Soziale Arbeit“ zu übersetzen).
Hier wird formuliert (vgl. S.XXIIf.):

„The tenets for radical action: First we have to break with the professional doctrine that the institutions in which social workers are employed have benign motives: that the purpose of welfare agencies is to provide health care for the sick; that the purpose of welfare agencies is to provide assistance for the impoverished (…).
Once freed from a belief in the benign character of the social agencies, we can free ourselves from a second item of doctrine that follows logically enough – that what is good for the agency is good for the client, that the interests of the agency and the interests of the client are basically identical.“

Eine Tendenz die sich möglicherweise mit der „Neoliberalisierung“ der Sozialen Arbeit verstärkt hat, da Wohlfahrtverbände zunehmend gewinnorientiert handeln und z.T. Kapitalakkumulation als ihr (Haupt-)Ziel formulieren (vgl. hierzu z.B. Veröffentlichungen von Prof. Norbert Wohlfahrt). Dies bedeutet nicht, dass dies auf jeden Träger Sozialer Arbeit zutreffen muss und z.B. Leitbilder grundsätzlich keine Rolle spielen, eine Tendenz ist jedoch klar erkennbar.

Etwas weniger scharf benannt wird die Problematik auch von Lothar Böhnisch: Sie (die Wohlfahrtsverbände) stehen heute schon am Scheideweg zwischen einer sozialpolitischen Organisation, die Öffentlichkeit verlangt und soziale Konflikte aufnehmen kann und einer binnenzentrierten markt- und betriebswirtschaftlcihen Profilierung, die Öffentlichkeit und gesellschaftliche Konfliktaustragung eher ausschließt und sich im Lobbyismus erschöpft (vgl. Sozial Extra, 1/2 2012, S.47 Springer VS Verlag).