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10 Jahre Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit München

Am 16.03.2011, also vor genau 10 Jahren gründete sich der AKS München. Schön, dass es uns noch gibt und dass es mittlerweile in ganz Deutschland Arbeitskreise kritischer Sózialer Arbeit gibt. Eine Jubiläumsfeier werden wir nach Corona organisieren.
Fast schon ein zeithistorisches Dokument 😉 ist somit die Einladungsmail zum ersten Treffen, die wir gerne mit euch teilen wollen. Die damals gestellten Fragen stellen wir uns auch heute noch regelmäßig 😉
Mail vom 01.03.2011
„Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nun ist es soweit: xy, yx und ich haben ein erstes Treffen vereinbart, bei dem wir über die potentielle Gründung eines Arbeitskreises „kritischer Sozialer Arbeit“ in München diskutieren wollen.
Wir haben beschlossen bei unserem ersten Treffen die Gruppe erst einmal überschaubar zu halten und noch keine großen Einladungen nach „außen“ zu verschicken. Solltet ihr aber noch hochinteressierte Personen kennen, sind sie natürlich auch bereits jetzt herzlich eingeladen.
Ideen gibt es bereits Viele, vielleicht schaffen wir es ja das Eine oder Andere zu konkretisieren und einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Das erste Treffen findet am 16.03. (Mittwoch) ab 19 Uhr im „Sti Maria“ (Gollierstraße 30) statt. Da dort Besucher zuvor telefonisch angemeldet werden müssen, wäre ich Euch dankbar, wenn ihr mir eine kurze Mail schicken würdet, falls ihr kommen wollt.
Punkte die u.a. z.B. diskutiert werden könnten:
Was wäre euer persönliches Interesse an einem solchen Arbeitskreis?
Mit welchen Themen wollen wir uns generell und im Speziellen auseinandersetzen (Brainstorming)?
Welche Ziele hat der AK (kritische Praxisreflexion? Bewusstseinsbildung & Skandalisierung? Beitrag zu Theoriedebatten?)
Name des Arbeitskreises (Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit München?)
Vorbereitung eines konstituierenden Treffens?
Wer ist Zielgruppe des Ak s? (PraktikerInnen der Sozialen Arbeit? Professoren/Lehrende? Wissenschaft?)
Organisationsform (monatliche Treffen? Themenspezifisch vs. allgemein?)
Ort der Treffen (evtl. in der Nähe vom HBF, ist es möglich z.B. Räumlichkeiten unserer Arbeitgeber zu nutzen?)
etc.
Abschließend möchte ich noch verweisen auf http://www.kritischesozialearbeit.de/
Über euer Kommen und anregende Diskurse freuen wir uns.
Mit kollegialen Grüßen, XY“

 

Fachkräftemangel Soziale Arbeit – Qualität der Lehre

Fachaustausch Soziale Arbeit:

Fachkräftemangel in der Region München – Gemeinsam anpacken! Wo kommen zukünftige Sozialarbeiter*innen her?!

Qualität der Lehre erhalten & Strategien gemeinsam entwickeln

Zu diesem Thema veranstaltete der AKS München zusammen mit verdi und der GEW am 09.07.2020 zunächst eine Online-Veranstaltung und am 06.10.2020 eine Anschluss-Präsenz-Veranstaltung.

Diskutiert wurde mit Personal- und Betriebsratsgremien, Ausbildungsvertretungen, MAVen, Geschäftsführungen und Personalverantwortlichen der öffentlichen wie freien Träger und Vertreter*innen der staatlichen, katholischen und einer privaten Hochschule.

Ablauf:

  • Input zur Kritik an der Privatisierung der Bildung: Rodolfo Bohnenberger / Bremer Bündnis Soziale Arbeit

  • Workshops mit der Leitfrage mögliche Wege aus dem Fachkräftemangel

  • WS 1: Ansprüche eines freien Trägers zur Qualität der Ausbildung in Zeiten des Fachkräftemangels – Dr. Anna Laux / Kinderschutz München

  • WS 2: Arbeitsbedingungen von Dual Studierenden – Johannes Jonic / Betriebsratsmitglied Condrobs e.V.

  • WS 3: Duales Studium als qualitätsvolle Ausbildung. Für und wider an einem Beispiel – Prof. Dr. Basilios Mylonas / Professor an einer Dualen Hochschule und AKS München

  • Podiumsdiskussion mit den Workshopleiter*innen

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken wurden verschiedene Arten von Studien- und Hochschulformen diskutiert, so zum Beispiel das Modell der privaten Hochschulen, sowie der Dualen und online Studiengänge der Sozialen Arbeit. In diesem Rahmen wurden als wichtige Themen vor allem Qualitätsstandards und Einheitlichkeit der verschiedenen Angebote deutlich. Zudem wurde die (mögliche) Rolle der Freien und Öffentlichen Träger bei Strategien gegen den Fachkräftemangel aus verschieden Sichtweisen der Betroffenen geschildert.

Der AKS München führte diese Veranstaltung durch, um seine Fundamentalkritik am Dualen Studium und insbesondere an der Privatisierung des Studiums zu artikulieren. Diese Kritik stützte sich auf den Vortrag von Rodolfo Bohnenberger. Nach seiner Meinung setzen die Privatisierung der Bildung und auch die Dualen Studiengänge die Grundzüge des humboldtschen Bildungssystems außer Kraft. Dabei sieht sich AKS aber nicht in der Rolle, diese Entwicklung zu moderieren oder zu begleiten, sondern vielmehr darin, kritische Überlegungen dazu in die Diskussion einzubringen.

Die kleineren, freien Träger äußerten vor diesem Hintergrund Befürchtungen um die Qualität der Sozialen Arbeit. Die Arbeitnehmer*innenvertretungen fokussierten sich in der anschließenden Diskussion auf die Themen Qualität der Anleitungen (Sozialpädagog*innen oder berufsfremde Professionen bis hin zu Erzieher*innen), den nicht geklärten Status der Studierenden und die Bezahlungen der dual Studierenden in den Praxisstellen.

Die Abschlussdiskussion drehte sich vorwiegend um Aspekte der Umsetzung verschiedener Arten von Studiengängen und die Beteiligung der Träger dabei, auf Basis des Vortrags von Rodolfo Bohnenberger. Nicht zur Sprache gekommen sind Kritikpunkte und Fragen der Sinnhaftigkeit Dualer Studiengänge. Hierbei wäre eine tiefgehende Auseinandersetzung über die Qualität und die Bedeutung von Studium in Vergleich zur Ausbildung in Dualen Studiengängen vor allem von Trägern und Hochschulen wünschenswert.

Der AKS München wird auch weiterhin die Entwicklung kritisch verfolgen.

Aktuelles

Die nächsten offenen Treffen des AKS finden statt:

am 01.10., 29.10.
in der BALANSTRAßE 34, Nähe Rosenheimer Platz (ehem. Hein Gericke), wie üblich jeweils ab 19 Uhr.

Wir beschäftigen uns aktuell unter anderem mit folgenden Themen:

BIR (Beratungs und Integrationsrichtlinie),

duales Studium &Fachkräftemangel (hierzu organisieren wir im Oktober eine Veranstaltung im DGB Haus. Einladungen erfolgen gezielt),

Zeugnisverweigerungsrecht (u.a. sind wir hier in einem Bündnis),

„Corona“ (u.a. unterstützen wir den Aufruf Solidarität statt Verschwörungstheorien),

Tarifauseinandersetzungen,

Rassismus (u.a. gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auch in Migrant*innencommunities),

Bildung zu Corona (Schule, Studium etc,)

Zu mehreren dieser Themen gibt es aktuell Unterarbeitsgruppen.